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Interview: Photographer Sonja Saur (Germany) WINNER OF THE MONTH

Erzähl uns etwas über dich.

Ich bin 31 Jahre jung, verheiratet und Mama einer 2jährigen süßen Tochter. Ich lebe und arbeite in Saarbrücken, reise aber für mein Leben gerne. Neben der Fotografie, nähe ich sehr gerne, wandere mit unserem Schäferhund und höre gerne Musik. Nach der Schule entschied ich mich erst in die medizinische Richtung zu gehen und machte eine Ausbildung als Arzthelferin, doch schon bald zog es mich immer mehr zur Fotografie hin. Mittlerweile bin ich komplett selbständig im Beruf der Fotografin unterwegs.

Wie und wann kamen Sie in die Fotografie?

Die Begeisterung für die Fotografie teile ich mit meinem Papa. Er war schon immer – und ist das bis heute – begeisterter Hobbyfotograf und –filmer. Mein liebstes Hobby in der Grundschule war es, mit meiner Freundin durch die Gegend zu laufen und Videos zu drehen: Die Vlogs der Internet-Steinzeit.

Mit den ersten Social Media-Kontakten entstand die dringende Notwendigkeit professioneller Profilfotos: Mit Bauleuchten und einer Kompaktkamera ausgestattet, begaben wir uns nach aufwändigem Styling auf die Suche nach spektakulären Kulissen, um uns gegenseitig abzulichten und damit bei Wer-kennt-wen, Studi-VZ und Abgefuckt-liebt-dich so richtig Eindruck zu schinden. Kennt ihr?

Weiter ging es als Model für verschiedene Hobbyfotografen im Bereich der inszenierten Fotografie.

Während man alles, was bis zu diesem Zeitpunkt passiert war, als dilettantisch bezeichnen könnte, wurde es ganz plötzlich professionell: Erfahrene Fotografen, gute Ausrüstung und Fotos, die ich bis heute mag – aber eben auf der anderen Seite der Linse. Die Fotografen, die ich als Model kennengelernt habe, haben mich dann an die Kunst des Fotografierens herangeführt und alle meine Fragen beantwortet.

Meine erste „richtige Kamera“ war die Nikon D40. Als dann Ende 2010 mein Bausparvertrag auslief, durften die Nikon D7000 und Studiolampen für mein Wohnzimmer-Studio einziehen. Im November 2012 habe ich mit einem befreundeten Fotografen und meinem damaligen Mentor ein Studio in Trier eröffnet. 2013 kam eine Nikon D800 dazu, die mich bis heute begleitet.

Anfang 2014 bin ich der Liebe wegen ins Saarland gezogen und habe die wunderbare Kostümdesignerin Rachel Epley von Elysian Fantasy Artistry kennengelernt. Unsere gemeinsame Leidenschaft für die Fotografie hat uns einerseits zu besten Freundinnen gemacht und andererseits fotografisch enorm vorangebracht. Jede freie Minute – damals noch neben meinem Vollzeitjob im Krankenhaus – haben wir mit Kamera und Kostümen verbracht.

Nach der Geburt meiner Tochter 2016 kam dann die Entscheidung für die Selbständigkeit. Während ich meine Leidenschaft bis dahin fast ausschließlich im Bereich der Fantasyfotografie ausgelebt hatte, habe ich mein Portfolio in dieser Zeit um die Familienfotografie erweitern. Die Liebe für die Fantasyfotografie ist bis heute riesig, findet ihren Platz aber zunehmend in meiner Freizeit.

Was bedeutet Fotografie zu Ihnen?

Die Fotografie bedeutet mir sehr viel. So ist sie mittlerweile mein Hauptberuf, in meiner Freizeit fotografiere ich jedoch auch sehr sehr häufig. Mir ist die Vielfalt und die Abwechslung sehr wichtig. So arbeite ich kommerziell im Bereich der Familien- und Hochzeitsfotografie – hiervon lebe ich.

In meiner Freizeit arbeite ich gerne im Bereich der Fantasy-Fotografie. Ich kann aus Alltag und Realität fliehen, in ferne Welten eintauchen und diese gar erschaffen.

Die fantasievolle Bildgestaltung, lasse ich auch sehr gerne bei Kinderfotografie mit einfließen. Besonders bei der Set-Gestaltung für Neugeborenen geht mir das Herz auf.

Der Punkt mit Freunden zusammen fotografieren spielt für mich auch eine sehr große Rolle. Gemeinsame Zeit mit kreativen Köpfen erdet mich sehr. So treffe ich mich beispielsweise einmal im Jahr mit meinem Kollegen Udo Strickrod und Jamari Lior für gemeinsame Unterwasser-Shootings.

Außerdem bin ich stolzes Mitglied der Free-Spirit-Crew. Eine große Organisation, bestehend aus mittlerweile über 300 Künstlern weltweit. U. A. Gehören auch Foto-Größen wie Lillian Liu, Grace Almera oder Von Wong zu dieser Organisation. Wir setzen uns mit unserer Kunst ein, um auf verschiedene Probleme unserer Welt aufmerksam zu machen und zu helfen. Im Rahmen dessen war ich jüngst ein Wochenende in Paris – hier sind wunderbare Bilder entstanden, außerdem ist eine Reise in die Sahara geplant.

Im November bin ich eine Woche in Amerika bei der Designerin von Elysian Fantasy Artistry.

Für nächstes Jahr habe ich eine Ausstellung geplant zum Thema Stillen in der Öffentlichkeit.

Unabhängig von den ganzen Shootings und Projekten, bin ich aktuell mit meiner Visagistin Ann-Kathrin Benoist am Ausbau unseres Studios „Mietstudio Saar“, in welchem zukünftig regelmäßig Workshops, Meetups und Modelsharings unterschiedlichster Künstler stattfinden sollen.

Ihr seht – aufregende Zeiten liegen vor mir :)

Bitte kurz Ihre Fotografie-Stil für unsere Leser zu beschreiben.

Viele beschreiben meinen Bildstil als märchenhaft, fantasievoll und doch realistisch. Meine Bilder leben außerdem von Farbe. Selbst wenn ich versuche, eher schlicht zu bearbeiten, wird es am Ende doch sehr knallig.

Woher bekommen Sie Inspiration?

Mich inspirieren viele Dinge. So kommen mir Ideen oft beim Spazieren, wenn ich bestimmte Models oder Kleider sehe, von Büchern oder Filmen, andere Bilder von tollen Künstlern oder auch manchmal sogar im Schlaf. Kreative Ideen fliegen einem meist nicht einfach zu, es ist ein Prozess. Als ich damals mit der Fotografie begonnen habe, hatte ich nicht sehr viele Ideen, meist waren sie doch eher inspiriert von anderen Fotografen, teilweise sogar kopiert um zu schauen ob ich es ähnlich hinbekomme. Mit der Zeit hat sich nicht nur das Auge für die Fotografie weiter entwickelt sondern auch der Kopf. Mit wachsenden Möglichkeiten, kamen auch die Ideen.

Denken Sie im Voraus, was Sie im Bild wollen?

Manchmal plane ich schon Projekte etwas länger aber es kommt meistens anders als geplant. Ich lasse mich gerne vom Moment inspirieren und gehe nicht zu Verbissen an die Umsetzung von Projekten heran.

Studio, vor Ort oder beides?

Ich bin Outdoor-Fotograf mit Leib und Seele. Die Natur mit ihrem Licht schafft Atmosphäre, die in einem Fotostudio niemals aufkommen würde.

Würden Sie sich selbst ein Bastler oder ein bezahlter Profi?

Mittlerweile kann ich mich einen Profi nennen, angefangen habe ich jedoch als Hobby-Fotografin.

Ihr größtes Erlebnis Sitzung war und warum?

Es gab viele tolle, spannende, witzige, emotionale Shootings in den letzten 8 Jahren. Ein Highlight war definitiv als wir einen Wasserfall zusammen mit einem Wolfshund erklommen sind – das war sicherlich nicht ganz ungefährlich.

Was war die größte Quelle der Inspiration für Ihre Arbeit ausgewirkt?

Mein größte Inspiration damals war definitiv Jamari Lior und ich denke sie hat meinen Weg sehr geprägt. Als ich sie damals kennenlernte, habe ich nur gemodelt aber die Chemie zwischen uns hat direkt gestimmt und so wurde aus vielen Zusammenarbeiten, auch irgendwann Freundschaft. Ich bin auch heute noch sehr fasziniert von ihr und arbeite öfter mit ihr als Fotografin sowie auch als Model zusammen.

Nikon oder Canon? Lieblingsobjektiv?

Nikon! Ich liebe meine Kamera (Nikon D850) sehr, besonders die Lichtstärke macht sie für mich zum perfekten Begleiter. Offenblendiges Arbeiten ist mir sehr wichtig, daher ist das Nikkor 105 mm 1.4 mein Objektiv der ersten Wahl.

Was ist ein Ratschlag möchten Sie einen neuen Fotografen zu bieten, die ihre eigene

Unternehmen zu gründen?

Durchhaltevermögen! Und stets auf sein Herz zu hören. Nur was man gerne macht, macht man gut.

Was denken Sie über unser neues Magazin?

Ich finde es sehr spannend, dass Künstler weltweit hier vorgestellt werden. Sehr lesenswert und inspirierend.

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